Du stehst vor dem Eingang eines kleinen Gebäudes direkt an der Moldau, nur wenige Schritte von der Karlsbrücke entfernt. Eine Bronzestatue zweier Männer, die provokant in einen Brunnen urinieren, begrüßt dich und gibt dir bereits einen Vorgeschmack auf das, was dich erwartet: eine Reise in die rätselhafte Welt des vielleicht berühmtesten, gleichzeitig aber mysteriösesten Schriftstellers Prags – Franz Kafka. Doch lohnt es sich wirklich, in dieses düstere Universum einzutauchen? Erfahre hier, warum das Franz-Kafka-Museum entweder ein faszinierendes Highlight oder eine beklemmende Erfahrung sein kann – je nachdem, wie tief du bereit bist, dich auf Kafka einzulassen.
Das Franz-Kafka-Museum lohnt sich vor allem dann, wenn du ein besonderes Interesse an Literatur, der Biografie Kafkas oder allgemein an tiefgründigen kulturellen Erfahrungen hast. Das Museum befindet sich in einem charmanten Gebäude nahe der Karlsbrücke, direkt an der Moldau, und schafft eine einzigartige Atmosphäre, die perfekt zu Kafka und seinen Werken passt.

Das lohnt sich im Franz Kafka Museum zu sehen:
Das Museum gliedert sich in zwei Hauptbereiche: „Existenz“ und „Imaginäre Topografie“, die sich mit Kafkas Leben und seinen literarischen Welten beschäftigen.
1. Biografische Ausstellung – „Existenz“
Hier erhalten Besucher einen tiefen Einblick in das Leben Kafkas:
- Originaldokumente, Tagebuchauszüge und Briefe
- Fotografien aus seiner Kindheit und Jugend in Prag
- Manuskripte, Notizen und Erstveröffentlichungen seiner Werke
Besonders interessant sind die interaktiven Präsentationen und Filme, die Kafkas Leben und seine Beziehung zu Prag veranschaulichen.
2. Literarische Interpretation – „Imaginäre Topografie“
Dieser Bereich widmet sich der literarischen Welt Kafkas und stellt diese künstlerisch dar:
- Audiovisuelle Installationen, die die beklemmende Atmosphäre von Kafkas Romanen nachbilden
- Rekonstruktionen der düsteren, surrealen Orte aus „Der Prozess“, „Das Schloss“ und „Die Verwandlung“
- Mystische und kafkaeske Kunstwerke, die seine Themen visualisieren
Ein besonderes Highlight ist die „Kafka-Schreibmaschine“, eine Installation, die die Entstehung von Kafkas Werken simuliert.
Die Ausstellung ist recht speziell: Anstatt auf klassische Weise nur Dokumente und Bücher auszustellen, setzt das Kafka-Museum auf multimediale Inszenierungen. Du tauchst regelrecht ein in Kafkas surreale Welt, lernst dabei viel über sein Leben, seine komplizierte Persönlichkeit und natürlich seine literarischen Werke. Es gibt Originaldokumente, Briefe, Zeichnungen, audiovisuelle Installationen und atmosphärische Räume, die bewusst dunkel und mysteriös gehalten sind, um die Stimmung von Kafkas Literatur widerzuspiegeln.
Allerdings gibt es auch Punkte, die man beachten sollte: Das Museum ist eher klein, und wenn du nicht wirklich etwas mit Kafka oder seinem Stil anfangen kannst, könnte dir die Ausstellung schnell düster, verwirrend oder sogar deprimierend erscheinen. Für Familien mit kleinen Kindern oder Personen, die eher eine lockere Unterhaltung suchen, ist es eher weniger geeignet.
Unsere Meinung
Wenn du Kafka bereits kennst, seine Werke schätzt oder dich zumindest für seine Welt interessierst, lohnt sich ein Besuch definitiv. Das Kafka-Museum gehört zu den eindrucksvollsten literarischen Museen Europas. Falls dir Kafka aber nicht besonders liegt, gibt es in Prag zahlreiche andere spannende Museen oder Sehenswürdigkeiten, die möglicherweise besser zu deinen Interessen passen.