Sonnige Temperaturen zaubern Dir in Deinem Pragurlaub ein Lächeln aufs Gesicht, können Dich jedoch schnell ins Schwitzen bringen. Auch ein trockener Mund ist bei Wärme keine Seltenheit. Sehnst Du Dich nach einem Schluck Wasser aus dem Wasserhahn, traust der tschechischen Wasserqualität aber nicht so recht? Ob Deine Skepsis begründet ist, zeigen Dir die folgenden Zeilen.
Vier Fakten rund ums tschechische Trinkwasser
Bevor Du Deinen Mund mit dem kühlen Nass aus dem Wasserhahn füllst, wirf einen Blick auf diese Wasser-Fakten:
- Als erstes Land in Europa erhielt Tschechien 2024 den „Wasser-Oscar“. Mit der Ehrung bedenken die Vereinten Nationen Länder, die bei der Trinkwasserversorgung und dem Gewässerschutz große Fortschritte machen.
- 98 Prozent der tschechischen Bevölkerung steht sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Zum Vergleich: Noch 1989 konnten sich nur 82 Prozent darüber freuen.
- In Tschechien ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser im weltweiten Vergleich niedrig. Was das bedeutet? Die Tschechen gehen sparsam mit dem kühlen Nass um.
- Das tschechische Umweltministerium arbeitet daran, die Wasserqualität der Flüsse zu verbessern. Eine Maßnahme: Hohe Strafen bei einem Verstoß gegen die Wasserschutz-Vorgaben des Landes.
Darum kannst Du in Prag aus dem Hahn trinken
Im EU-Vergleich gehört Tschechien zu den Ländern mit der höchsten Wasserqualität. Daher besteht keine Gefahr für Deine Gesundheit, wenn Du Dich statt aus der Flasche aus dem Wasserhahn erfrischst.
Das Trinkwasser aus der Leitung kannst Du bedenkenlos trinken, ohne es zuvor abzukochen. Ebenso eignet es sich, um damit Speisen wie Instant-Nudeln zuzubereiten.
Genehmigst Du Dir einen puren Schluck Wasser, rechne mit einem neutralen oder leicht metallischen Geschmack. Letzterer entsteht durch winzige Rückstände, die sich aus der Innenseite der Wasserrohre lösen.
Dadurch kann es auch zu einer geringen Trübung des Trinkwassers kommen. Doch keine Angst – es handelt sich nur um ein kosmetisches Problem. Gönn Dir also ruhig ein Gläschen H2O.
Woher kommt das Prager Trinkwasser?
Bevor Du Dich an das Prager Wasser magst, möchtest Du sicherlich wissen, woher es kommt. Je zur Hälfte versorgen unterirdische und oberirdische Quellen Tschechien mit Trinkwasser.
Prag erhält 75 Prozent des Durstlöschers aus dem Fluss Želivka . Allerdings kommt es nicht unbehandelt ins Trinkwassernetz. Stattdessen bereitet das ansässige und gleichnamige Wasserwerk das kühle Nass auf. Durch die Zugabe von Ozon etwa verbessern sich dessen Optik und Geschmack.
Mit den restlichen 25 Prozent des Trinkwassers versorgt das Wasserwerk Káraný die tschechische Hauptstadt. Rund 40 Kilometer nördlich der Moldau-Metropole steht es am Zusammenfluss von Iser und Elbe.
Schaust Du Dir im Urlaub mit Vorliebe historische Orte an, lohnt sich ein Besuch des Káraný-Wasserwerks. Dieses verrichtet bereits seit über 100 Jahren seinen Dienst. Seinen Regelbetrieb nahm es am 1. Januar 1914 auf.
Gibt es Unterschiede beim Prager Trinkwasser?
Das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Káraný landet hauptsächlich in den Wasserleitungen im Norden Prags. Im Vergleich zu jenem aus dem Fluss Želivka ist es härter – und schmackhafter. Ein Grund sind die darin enthaltenen Mineralien, darunter Magnesium und Kalzium.
Hauptsächlich stammt das Káraný-Wasser aus der Uferfiltration der Iser. Ein kleiner Teil – rund fünf Prozent – ist Grundwasser aus 80 Metern Tiefe. Dieses enthält viel Eisen, das ihm die Aufbereitungsanlage zum Großteil wieder entzieht.
So kommst Du unterwegs in Tschechiens Hauptstadt an leckeres Trinkwasser
Für eine 0,5-Liter-Flasche Wasser bezahlst Du in Prag durchschnittlich 15 Tschechische Kronen. Umgerechnet sind das nur 60 Cent. Doch auch diese kannst Du sparen, wenn Du auf den Kauf verzichtet und unterwegs auf Leitungswasser setzt.
Hast Du eine leere Flasche zur Hand, füllst Du sie mit Trinkwasser aus dem Wasserhahn im Hotelbadezimmer auf. Doch was machst Du, wenn sich Deine Erfrischung im Laufe des Tages dem Ende zuneigt?
Eine Möglichkeit: Du besuchst eine öffentliche Toilette und füllst die Flasche am Wasserhahn wieder auf. Auf Dauer leidet jedoch Deine Brieftasche darunter. Denn größtenteils kostet der WC-Besuch Geld – zwischen fünf und 20 Tschechische Kronen. Das entspricht 20 bis 80 Cent.
Die zweite Idee: Suche nach einem der kostenfreien Trinkwasserspender in Prag. Diese findest Du in Parks oder an öffentlichen Plätzen. Auch am Prager Hauptbahnhof warten die Wasserspender auf durstige Einheimische oder Besucher.
Aus einem Springbrunnen solltest Du allerdings nicht trinken. Meist hat das Wasser darin keine Trinkwasserqualität. Ein mehrsprachiges Hinweisschild oder das Piktogramm eines durchgestrichenen Wasserhahns weisen darauf hin.
Gibt es in Prager Restaurants Leitungswasser umsonst?
Ja und Nein – eine pauschale Antwort auf die Frage gibt es leider nicht. Manche Restaurants stellen Dir zum Essen automatisch eine Karaffe Wasser auf den Tisch. Für den Trunk brauchst Du nichts zu zahlen.
In anderen Gaststuben steht das Leitungswasser jedoch mit auf der Rechnung. Frage am besten noch vor dem ersten Schluck, ob die Erfrischung aufs Haus geht.
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