Wenige Städte weisen ein so gut erhaltenes Jüdisches Viertel wie „die goldene Stadt“ Prag auf. In Josefstadt – Josefov genannt – spüren Besucher den Geist der Vergangenheit hautnah. Eine geführte Besichtigung führt sie zu den vielen Synagogen und zum Jüdischen Friedhof der Stadt. Dabei kommen sie der bewegten Geschichte der Prager Juden auf einzigartige Weise auf die Spur. Bei einem Spaziergang durch das jüdische Viertel erhalten Besucher Einblicke in dessen wechselhafte Vergangenheit. Wir zeigen euch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Orte im jüdischen Viertel in Prag:
Prag Josefstadt und die jüdische Gemeinde entdecken
Touristen aus aller Welt schätzen die tschechische Hauptstadt für ihr historisches Flair und die Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Zu den Anziehungspunkten der Metropole gehört das jüdische Viertel Josefov. Um dessen schöne, geschichtsträchtige Ecken zu erkunden, empfiehlt sich ein geführter Rundgang.
Während der Tour erleben Touristen die geschichtsträchtige Atmosphäre im jüdischen Viertel hautnah. Ihr Reiseleiter erzählt spannende Anekdoten aus den Leben berühmter Bewohner von Josefstadt. Dank ihnen erhalten die Urlauber ein Stück weit den Eindruck, selbst mit ihnen Bekanntschaft zu schließen.
Rundgang durch das jüdisches Viertel mit deutscher Führung
Der geführte Rundgang beinhaltet Eintrittskarten zu vier der sechs Synagogen im jüdischen Viertel. Das erste „Lehrhaus der jüdischen Gemeinde“, das Urlauber von innen betrachten können, ist die im 17. Jahrhundert errichtete und inzwischen profanierte Maisel-Synagoge. Das imposante Bauwerk in der Maiselgasse beherbergt heute eine Zweigstelle des Jüdischen Museums. Bei einer Besichtigung erhalten Besucher Einblick in die jüdische Geschichte Böhmens.
In dieser Führung Inbegriffen:
- Guide
- Audioguide auf deutsch
- Rundgang
- Eintritt in die Pinkas-Synagoge
- Eintritt in die Klausen-Synagoge
- Eintritt in die Maisel-Synagoge
- Eintritt für den Jüdischen Friedhof
- Eintritt in die spanische Synagoge
Führungen durch das jüdische Viertel
Sehenswürdigkeiten im jüdischen Viertel Prag
Das jüdische Viertel von Prag, auch bekannt als Josefstadt, ist ein historisches und kulturelles Juwel, das eine reiche Geschichte und bedeutende Sehenswürdigkeiten beherbergt. Hier ist eine Übersichtstabelle mit einigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und den sechs jüdischen Museen, die du auf deinem Besuch im jüdischen Viertel von Prag entdecken kannst:
Sehenswürdigkeit | Beschreibung |
---|---|
Alte Neu-Synagoge (Staronová synagoga) | Eine der ältesten Synagogen Europas aus dem 13. Jahrhundert. |
Alter Jüdischer Friedhof (Starý židovský hřbitov) | Historischer Friedhof mit tausenden Grabsteinen. |
Spanische Synagoge (Španělská synagoga) | Eine der schönsten Synagogen Prags, bekannt für ihre Innenausstattung. |
Jüdisches Rathaus (Židovská radnice) | Sitz des jüdischen Museums von Prag und des Archivs der jüdischen Gemeinschaft. |
Pinkas-Synagoge (Pinkasova synagoga) | Beherbergt eine bewegende Gedenkstätte für die Holocaust-Opfer. |
Klausen-Synagoge (Klausova synagoga) | Zeigt eine beeindruckende Ausstellung über die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Prag. |
Jüdisches Viertel (Josefstadt) | Erkunde die engen Gassen und historischen Gebäude des Viertels. |
Maisel-Synagoge (Maiselova synagoga) | Eine der sechs historischen Synagogen im Viertel. |
Hohe Synagoge (Vysoká synagoga) | Bekannt für ihre beeindruckende Innenarchitektur. |
Golem-Denkmal | Ein Denkmal, das an die Legende des Golems erinnert, eine künstliche Kreatur aus jüdischer Folklore. |
Robert-Guttmann-Galerie | Eine Galerie, die zeitgenössische jüdische Kunst ausstellt. |
Ceremonial Hall (Obřadní síň) | Ein historisches Gebäude, das für jüdische Trauerzeremonien genutzt wurde. |
Altneuschule (Staronová škola) | Die älteste noch aktive Synagoge in Europa und ein wichtiges Wahrzeichen des Viertels. |
Alter Jüdischen Friedhof
Besuch des Jüdischen Friedhofs. Dieser ist innerhalb Europas der älteste seiner Art. Damit zählt er gleichzeitig zu den historisch bedeutenden jüdischen Friedhöfen der „Alten Welt“. Im frühen 15. Jahrhundert entstand der „Judengarten“. Auf einer Fläche von rund einem Hektar finden sich auf ihm heute mehr als 12.000 Grabsteine.
Bei einer Besichtigung des Alten Jüdischen Friedhofs spazieren Besucher langsam zwischen den vielen, teils verwitterten Grabmalen hindurch. In der ruhigen, geheimnisvollen Atmosphäre lesen sie die Grabinschriften oder hängen eigenen Gedanken nach.
Vermutlich liegen auf dem Friedhof die Gebeine von mehr als 100.000 Verstorbener. Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse wurden diese teilweise in bis zu zwölf Schichten übereinander begraben. Dadurch ergibt sich das „malerische Auf und Ab“ der Friedhofserde.
Unter den Bestatteten auf dem Alten Jüdischen Friedhof befinden sich berühmte Persönlichkeiten. Schauen sich Besucher die Grabmale und Sarkophagen aufmerksam an, finden sie beispielsweise das Grab von Rabbi Löw, dem berühmten „Schöpfer des Prager Golems“.
Der Besuch des bekanntesten Jüdischen Friedhofs in Prag hinterlässt bei den Teilnehmern der Tour einen bleibenden Eindruck. Die mystische und berührende Atmosphäre, die auf dem umfriedeten Gelände herrscht, begleitet sie bis zu ihrem nächsten Höhepunkt der Führung.
Pinkas-Synagoge
Diese entstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts und ist heute ebenfalls profaniert. Das bedeutet, ihre Entweihung fand statt und es handelt sich nicht länger um einen Sakralbau. Das ebenfalls vom Jüdischen Museum verwaltete Gebäude befindet sich neben dem Alten jüdischen Friedhof. Es dient inzwischen als Gedenkstätte, die an die Opfer der Schoah erinnert.
Klausen-Synagoge
Die Klausen-Synagoge befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Jüdischen Friedhof und dem angrenzen Jüdischem Museum. Die profanierte Synagoge gehörte zu den beiden Hauptsynagogen der jüdischen Gemeinde in Prag. Ende des 17. Jahrhunderts entstand das Bauwerk im barocken Stil als größte der Synagogen der Stadt.
Bei einer Besichtigung der Klausen-Synagoge staunen Besucher über den weitläufigen, barocken Saal. An dessen Wänden reihen sich barocke Dekorationen, die ihm ein prunkvolles Ambiente verleihen. Auch die Klausen-Synagoge gehört heute zum Jüdischen Museum. Dementsprechend befinden sich im Inneren des Bauwerks mehrere Vitrinen mit historischen Exponaten.
Spanische Synagoge
Die Spanische Synagoge im Stadtteil Josefstadt ist das jüngste Gotteshaus der jüdischen Gemeinde. Im maurischen Stil errichtet, entstand sie „erst“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihren Namen verdankt sie diesem besonderen Baustil. Die Spanische Synagoge steht an der Stelle, an der einst Prags älteste Synagoge, der Altschul, ihren Platz hatte. Diese verschwand 1867 aus dem Prager Stadtbild. Diesen und weiteren spannenden Informationen zu den Synagogen der Stadt lauschen Teilnehmer des Rundgangs durch das Judenviertel. Nach rund zweieinhalb Stunden endet die Tour, die aufgrund der außergewöhnlichen Atmosphäre der Sehenswürdigkeiten lange in Erinnerung bleibt.
Historisches zum jüdischen Viertel in Prag
Das jüdische Viertel von Prag, auch als Josefov bekannt, hat eine lange und komplexe Geschichte, die eng mit der jüdischen Gemeinschaft und der Stadt Prag verknüpft ist. Hier sind einige historische Fakten und Ereignisse im Zusammenhang mit dem jüdischen Viertel:
- Mittelalterliche Ursprünge: Die jüdische Gemeinschaft in Prag hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Im 13. Jahrhundert wurde die jüdische Bevölkerung in Prag in einem abgegrenzten Viertel angesiedelt, das als „Judenviertel“ bezeichnet wurde.
- Jüdische Synagogen: Im Laufe der Jahrhunderte wurden im jüdischen Viertel von Prag mehrere Synagogen erbaut. Die Alte Neu-Synagoge (Staronová synagoga), die 1270 errichtet wurde, ist eine der ältesten Synagogen Europas und ein wichtiger historischer Ort.
- Jüdischer Friedhof: Der Alte Jüdische Friedhof (Starý židovský hřbitov) in Prag ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe in Europa. Er wurde im 15. Jahrhundert angelegt und enthält Tausende von Grabsteinen, die oft dicht beieinander stehen.
- Goldene Zeiten: Das 16. und 17. Jahrhundert waren eine Zeit des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs für die jüdische Gemeinschaft in Prag. Prominente Rabbiner und Gelehrte wirkten hier, darunter Rabbi Judah Loew ben Bezalel, auch als der Maharal von Prag bekannt.
- Hussitenkriege: Während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert wurden jüdische Einwohner von Prag vertrieben und ihre Synagogen zerstört.
- Holocaust: Während des Zweiten Weltkriegs wurde das jüdische Viertel von Prag von den Nationalsozialisten besetzt. Die jüdische Bevölkerung wurde verfolgt und viele Menschen wurden in Konzentrationslagern ermordet. Das jüdische Viertel wurde weitgehend zerstört.
- Erhaltung und Wiederaufbau: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das jüdische Viertel restauriert und viele historische Gebäude wurden wieder aufgebaut. Heute ist es ein wichtiger historischer und kultureller Ort in Prag.
- Jüdisches Museum: Das Jüdische Museum in Prag, das mehrere historische Gebäude im jüdischen Viertel umfasst, bewahrt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, religiösen Artefakten und Dokumenten zur Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Prag.
Das jüdische Viertel von Prag ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte und des Erbes der jüdischen Gemeinschaft in der Stadt. Es bietet einen Einblick in die Höhen und Tiefen dieser Gemeinschaft im Laufe der Jahrhunderte und ist ein wichtiger historischer Ort, der heute von Besuchern aus der ganzen Welt geschätzt wird.
Nützliche Links und Quellen:
- www.visitczechrepublic.com/de-DE/efab477…/place/c-prague-jewish-town-synagogues
- Prag mit der Familie entdecken, Ostsachsen.de